Gruppendynamik

Definition:

Gruppendynamik bezeichnet die Summe der Verhaltensweisen, Interaktionen und unausgesprochenen Prozesse innerhalb eines Teams. Sie beschreibt, wie Gruppen entstehen, sich entwickeln, zusammenarbeiten und Konflikte bewältigen.

Erklärung:

Gruppendynamik ist ein zentraler Einflussfaktor für Leistung, Motivation und Zusammenarbeit. Sie bestimmt, wie Entscheidungen getroffen werden, wie Konflikte gelöst werden und wie Verantwortung verteilt ist. Führungskräfte müssen Gruppendynamiken erkennen, verstehen und aktiv gestalten, um ein leistungsfähiges Team zu entwickeln.

Typische Elemente der Gruppendynamik:

• Rollen: formelle und informelle Rollen im Team
• Normen: Verhaltensstandards, die im Team gelten
• Machtstrukturen: Einfluss und Akzeptanz einzelner Teammitglieder
• Kommunikation: Offenheit, Feedbackkultur, Informationsfluss
• Kooperation: Zusammenarbeit, Unterstützung und Konfliktfähigkeit
• Emotionen: Stimmung, Vertrauen, Spannungen und Motivation
• Phasenmodell: Forming, Storming, Norming, Performing, Adjourning

Führungskräfte sollten Dynamiken früh erkennen – etwa Spannungen, Subgruppen, fehlende Rollenklärung oder unausgesprochene Erwartungen – und sie konstruktiv moderieren.

Beispiel aus der Praxis:

Nach einer Reorganisation entsteht ein neues Team. In den ersten Wochen kommt es zu Konflikten über Zuständigkeiten. Die Führungskraft erkennt die „Storming“-Phase und nutzt ein moderiertes Teammeeting, um Rollen, Erwartungen und gemeinsame Ziele zu klären. Dadurch stabilisiert sich die Dynamik und das Team arbeitet zunehmend effizienter.

Coaching-Impulse:

• In welcher Phase der Teamentwicklung befindet sich mein Team aktuell?
• Welche unausgesprochenen Regeln oder Spannungen erkenne ich?
• Welche Rolle nehme ich als Führungskraft in Gruppenprozessen ein?
• Wie kann ich bewusst Einfluss auf Kommunikation und Vertrauen nehmen?

Verwandte Begriffe:

Teamdynamik, Rollenklärung, Kommunikation, Konfliktmanagement, Führung von Teams, Psychologische Sicherheit